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Weiterbildung: Trauma-Auflösung

Begleitetes Systematisches Wiedererleben (BSW)

nach Siegfried Petry

Leitung: Renate Gränzer (in Ausbildung zur Ausbilderin BSW)
             Siegfried Petry (Ausbilder und Supervisor BSW)

Ich freue mich sehr, daß ich Siegfried Petry gewinnen konnte, nun zum vierten Male bei mir im Weiterbildungsinstitut in der Rhön/Dalherda eine Ausbildung im „Begleiteten Systematischen Wiedererleben“ (BSW) durchzuführen. Diesmal begleitet Siegfried Petry mich als Ausbilder und Supervisor, um mich zur Ausbilderin (BSW) auszubilden.

Es ist mir eine ganz besondere Ehre mit Siegfried Petry, dem Begründer des BSW zusammenzuarbeiten. Die von ihm entwickelte BSW-Methode, ist  inzwischen zum wichtigen  Bestandteil meiner Arbeit geworden und ich möchte sie – nun als Ausbilderin – auf eine neue Weise selbst in die Welt tragen. Meines Erachtens ist das BSW ein wunderbares, personenzentriertes und prozessorientiertes Verfahren, das sich für mich nahtlos in meine personenzentrierte Arbeit integrieren läßt.

Diese Selbsterfahrungsmethode ermöglicht es, traumatisierte Menschen in ihrem Erleben zu tief zu begleiten, zu verstehen, und sie anzuregen, ihr traumatisches Erleben selbsttätig, aktiv und systematisch aufzulösen.

Die BSW-Arbeit ermöglicht eine neue Welt- und Selbstsicht und eine tiefe Biografiearbeit: So kann es gelingen, sogar ein  „verstecktes Trauma“ zu finden, daß dann entschlüsselt und aufgelöst werden kann!

Ich freue mich auf eine intensive, lebendige und freudige Gruppe und neue Kontakte,

Renate Gränzer

Inhaltsübersicht

  1. Kurzbeschreibung der Trauma-Auflösungsmethode BSW nach S. Petry
  2. Zielgruppe und Vorraussetzungen zur BSW-Weiterbildung
  3. Inhalte der BSW-Weiterbildung
  4. Struktur und Organisation der BSW-Weiterbildung
  5. Termine, Kosten
  6. Leitung
  7. Verein Traumahilfe e.V.

Kurzbeschreibung des Verfahrens

Das Begleitete Systematische Wiedererleben (BSW) nach S.Petry ist ein sehr wirksames Verfahren zur Auflösung der Auswirkungen von Traumatisierungen, also von tiefgreifenden körperlichen und seelischen Verletzungen vor, während oder nach der Geburt, in der Kindheit, der Jugend oder im Erwachsenenalter. 

Die Ursachen der Traumatisierung können

  • körperliche Mißhandlungen, wie sexuelle Gewalt, Unfälle, Operationen oder 
  • seelische Mißhandlungen, wie tiefe Kränkungen oder Frustrationen usw. sein. 

Die Folgen der Traumatisierung können lang anhaltende, oft lebenslänglich wirkende vielfältige

  • körperliche Störungen: Krankheiten, Schmerzen, merkwürdige Symptome, oder
  • seelische Störungen, wie z.B. Ängste, Depressionen, Selbstwertprobleme,... , 

Das Begleitete Systematische Wiedererleben (BSW) nach Siegfried Petry verwendet zur Trauma-Auflösung eine natürliche Fähigkeit des menschlichen Organismus, über die ursprünglich alle Menschen verfügen. Es ist die Fähigkeit, eine traumatische Situation so wiederzuerleben, als ob sie gerade stattfände.

Durch systematisches und wiederholtes Wiedererleben des Traumas im Beisein eines erfahrenen Wiedererlebensbegleiter nach S. Petry, können die Auswirkungen der Traumatisierung gründlich und nachhaltig behoben werden.
Die von Siegfried Petry entwickelte Methode (BSW) schafft einen sicheren äußeren Rahmen, in dem Klienten angeleitet werden, auch unerträgliche Gefühle und Körperempfindungen, sowie die damit zusammenhängenden Erlebnisse in einer neuen Weise wahrzunehmen, kennenzulernen und anzunehmen.

So wird es möglich, das wahrzunehmen, was wir sonst vermeiden:

  • alten Erfahrungen, Schicksalsschlägen und Erlebnissen nachzugehen, statt sie auszublenden,
  • unangenehme Gefühle und Körperreaktionen zuzulassen und zu erkunden, statt sich abzulenken,
  • Gedanken und Bilder, die sich aufdrängen, wahrzunehmen, statt ihnen auszuweichen,
  • Angst, Trauer, Schmerz zuzulassen, zu erleben und zu erforschen, statt sie zu vermeiden.

Wenn wir uns darauf einlassen, daß unser Körper und unsere Gefühle und unsere Gedanken uns auf etwas Wichtiges hinweisen, entwickelt sich die heilsame Kraft des Wiedererlebens. Weitere Informationen zum BSW hier: TRAUMAHILFE e.V.

Die Methode des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens wurde von Siegfried Petry seit 1988 entwickelt, erprobt, angewendet und weiterentwickelt. Seine Erfahrungen damit hat er in zwei Büchern dargestellt:

Siegfried Petry: Stell dich nicht so an! Geschichte und Therapie eines sexuellen Missbrauchs, Beltz Verlag. 

Siegfried Petry: Erlebnisgedächtnisgedächtnis und Posttraumatische Störungen – Begleitetes Wiedererleben als Therapie, Pfeiffer Verlag bei Klett-Cotta, ISBN 3-608-89654-6

Beide Bücher zu beziehen oder runter zu laden beim Verein TRAUMAHILFE e.V., oder beim Verfasser.

Zielgruppe und Voraussetzungen für die Weiterbildung:

Diese Weiterbildung richtet sich an Fachleute, die mit traumatisierten Menschen arbeiten und ein wirksames Handwerkszeug zur Trauma-Auflösung kennenlernen und anwenden möchten: MITARBEITER UND MITARBEITERINNEN AUS DER 

  • PÄDAGOGIK 
  • SOZIALARBEIT, 
  • LOGOPÄDIE,
  • ERGOTHERAPIE, 
  • PSYCHOLOGISCHE BERATUNG, 
  • FRÜHFÖRDERUNG, 
  • GEBURTSHILFE, Z.B.HEBAMMEN, 
  • JUGENDHILFE Z.B. ERZIEHERINNEN DER HEIMARBEIT,...

Die Fachkräfte sollten bereits eine Grundausbildung absolviert haben, die es ihnen ermöglicht, einen tragfähigen professionellen Klienten-Kontakt zu gestalten (Personenzentrierte Gesprächsführung, TZI, Systemische Therapie, Gestaltherapie, Supervision,Psychologische Beratung, etc.) und/oder Erfahrungen und Umgang in der täglichen Arbeit mit traumatisierten Menschen haben.

Um mit der Methode des Begleiteten Wiedererlebens arbeiten zu können, ist Selbsterfahrung  in Trauma-Auflösung eine unabdingbare Vorraussetzung, um das Verfahren quasi „von innen“ kennenzulernen. Nur dann ist es möglich, die inneren Erlebens-Prozesse des BSW zu verstehen, begleiten und auch halten und tragen zu können.

Falls Sie unsicher sind, ob die Ausbildung für Sie richtig ist, rufen Sie mich gerne an, oder kommen Sie zu einem Infoabend (bitte nachfragen).

Inhalte der Weiterbildung 

Einführung in das Begleitete Systematische Wiedererleben (BSW) 

  • Was ist ein Trauma? 
  • Wie kann sich ein Trauma auswirken? 
  • Folgen des Traumas erkennen 
  • Was ist eine Retraumatisierung? 
  • Wann kann man BSW anwenden, wann nicht?

Theoretische Grundlagen des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens nach S. Petry

  • Der Traumabegriff in der Theorie des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens im Unterschied zu anderen Traumabewältigungs-methoden; 
  • Kognitives Gedächtnis und Erlebnisgedächtnis, Erlebnisprotokoll, Traumaprotokoll, Lebensprotokoll; 
  • Trauma-Protokolle und intrusives Wiedererleben als Ursachen psychischer und physischer Störungen;
  • Wiedererleben als ganzheitlicher organismischer Vorgang eigener Art;
  • Belastendes und heilendes Wiedererleben: Intrusives (spontanes) Wiedererleben (z. B. das bei der posttraumatischen Belastungsstörung auftretende Phänomen des ungewollten Wiedererlebens), situativ angeregtes Wiedererleben, Systematisches, begleitestes Wiedererleben (BSW) nach S. Petry.

Anwendungsmöglichkeiten des BSW

  • Begleitetes Systematisches Wiedererleben (BSW) nach aktuellen und nach "alten" Traumata wie Unfälle, Operationen, schockierenden Erlebnissen, Verletzungen, seelisches Leid;
  • BSW als Trauerarbeit und als Mittel zur Angstbewältigung
  • Begleitetes Systematisches Wiedererleben als Selbsthilfe
  • Wann wird das BSW nicht angewendet?

Struktur des BSW

  • Erstkontakt, Auftragsklärung
  • Klientenfragebogen und Emotionaler Lebenslauf 
  • Auswertung des Fragebogens
  • Welche Voraussetzungen und Bedingungen sind für das BSW förderlich?
  • Welche Hindernisse gibt es? 
  • Welche Verhaltensweisen und welche Unterstützung der Begleiterin / des Begleiters sind  notwendig oder erwünscht?
  • Wie und wodurch wird das Protokoll einer traumatischen Erfahrung schließlich aufgelöst?
  • Gespräch nach der BSW-Sitzung

Begleitungsfähigkeiten erwerben

  • Vorbereitung zum BSW
  • Anleitung der Klienten zum BSW
  • Wie kann man eine Person anregen, das Systematische Wiedererleben (im Gegensatz zum intrusiven, erlittenen oder erduldeten Wiedererleben) zu erlernen?
  • Welches Vermeidungsverhalten und welche Abwehr des Wiedererlebens wenden traumatisierte Menschen an? 
  • Wie kann der Begleiter damit umgehen?
  • Verhalten und Begleiten während des Systematischen Wiedererlebens
  •  Gespräch nach der BSW-Sitzung 

Struktur und Organisation der Weiterbildung

Die Weiterbildung dauert mindestens 1,5 Jahre und umfasst 310 WB-stunden (22 WB-tage). Die Weiterbidung gliedert sich in drei Abschnitte  
Einführungsseminar (1,5 Tage); Grundkurs:  Selbsterfahrung und Begleiten in der Übungsgruppe (3x3 Tage) und Aufbaustufe: Begleiten lernen zunächst in der Kleingruppe, (4x3Tage und eigene Begleitungs-Praxis (50 Std.) mit KlientInnen und Supervision der Kollegialen Kleingruppe)

Allgemeines: Die Teilnehmenden werden durch Plenumsarbeit, Paararbeit und Kleingruppenarbeit angeregt, sich eigenen biografischen Lebensfragen neu zu stellen. Ich arbeite prozeßzentriert, mit dem, was gerade in der Gruppe lebendig ist. Mit verschiedenen Übungen aus meiner personenzentrierten Arbeit und der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg möchte ich ein vertrauenvolles Klima entstehen lassen, in der tiefe, lebendige und intensive Entwicklungsarbeit möglich wird.
Dadurch, daß jede/R Teilnehmende an eigenen wichtigen Lebensfragen arbeitet, entsteht ein dichter und tragfähiger Rahmen.

Im Einführungs-Seminar wird das BSW theoretisch  in Form von Vorträgen und praktischen Demonstrationen vorgestellt. Die Bereitschaft zur Selbsterfahrung wird vorausgesetzt. Das Seminar dient der Einführung und dem Kennenlernen der Methode des Begleiteten Systematischen Wiedererleben (BSW). Es besteht die Möglichkeit, sich erst nach dem Einführungsseminar verbindlich  anzumelden.


Der Grundkurs: Selbsterfahrung umfasst das Bearbeiten eigener Traumata durch das  Begleitete Systematisches Wiedererleben nach Siegfried Petry. Dies ist wesentlicher Bestandteil der Weiterbildung und beginnt schon in den ersten Seminarblöcken: Jede/r Teilnehmende  kann die eigene Trauma-Auflösung mit der Methode des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens selbst erkunden.
 
Das Begleitenlernen in der Gruppe, in Paararbeit und in der kollegialen Übungsgruppe ist ein nächster wichtiger Schritt. Zunächst unter Supervison in der Gruppe/Kleingruppe, aber auch in der kollegialen Übungsgruppe außerhalb der Unterrichtszeit begleiten sich die Teilnehmenden einander und verfeinern zunehmend ihre Selbstentwicklungs- und Begleitungsfähigkeiten in der BSW-Arbeit.

Aufbaustufe
Die Teilnehmenden beginnen mit eigenen Klientel zu arbeiten und protokollieren ihre BSW-Arbeit. Es geht vor allem darum, die BSW-Arbeit in der Arbeit mit Klienten/Klientinnen in der eigenen Berufspraxis anzuwenden. Im Zentrum der Seminararbeit steht neben der eigenen Trauma-Auflösung die Selbsterfahrung als BSW-Begleiterin, sowie die Supervision der beruflichen Begleitungspraxis.

Zwischen den Seminaren üben die Teilnehmenden in der kollegialen Kleingruppe die BSW-Arbeit untereinander und arbeiten mit eigener Klientel (mind. 50 Sitzungen)

Nach Abschuss der Weiterbildung erhalten Sie ein Zertifikat mit dem Titel: „Begleiter/Begleiterin beim Systematischen Wiedererleben (BSW) nach S. Petry“. Der erfolgreiche Abschluss befähigt die Teilnehmenden zur Begleitung von eigener, erwachsener Klientel und ist Grundlage und Voraussetzung für eine optionale Weiterbildung in der Begleitung von Babys und Kindern.

Termine und Kosten

Einführungsseminar:
Oktober 2011 bitte anfragen!

1. Selbstentwicklungsseminar (SE-Semiar) 
Ende Oktober 2011 

Alle weiterenTemine werden mit den KursteilnehmerInnen an dem ersten Selbstentwicklungs-Seminar gemeinsam festgelegt. Das erste SE-Seminar beginnt im Oktober/November. Interessenten, die noch einsteigen möchten melden sich bitte baldigst persönlich bei mir.

2. SE-Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 - So.13:00
3. SE-Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 – So.13:00 
4. Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 – So. 13:00
5. Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 – Sa. 13:00
6. Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 – So.13:00
7. Abschluß-Seminar: 3 Tage: Do. 16:00 - So.13:00    

Die Kosten der Ausbildung betragen für das Einführungsseminar 120 Euro
Pro Ausbildungstag, 21 Tage werden 135 Euro berechnet, insgesamt 2835 Euro (zahlbar in monatlichen Raten, siehe: PDF-Symbol (70KB) Anmeldeformular).

Zusätzlich fällt für das Zertifikat, das vom Verein Traumahilfe e.V. ausgestellt wird, eine Gebühr von 20,00 Euro an, die zum Ende der Ausbildung von Ihnen auf das Konto des Vereins Traumahilfe e.V. überwiesen wird.

Die Weiterbildung findet statt, wenn 8 Personen verbindlich angemeldet sind. Die Gruppengröße ist auf maximal 14 Personen beschränkt.

Leitung der Weiterbildung

Leitung: Renate Gränzer,
Dipl.Soz.Arb.; Personenzentrierte Beraterin (GFKT) Supervisorin (DGSv)* WiederErlebensBegleiterin (BSW*) nach S.Petry ,
Ausbilderin für Personenzentrierte Beratung und Supervision (GfKT*) seit 1996.
Kommunikationstrainerin (Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg)

Siegfried Petry,
Prof. em. für Mathematik und Physik, Ausbildung in Klientenzentrierter Gesprächspsychotherapie und Gestalttherapie;
Begründer des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens, Ausbilder für AusbilderInnen und Supervisor (BSW)
Autor zweier Fachbücher zum Begleiteten Systematischen Wiedererleben:
Stell dich nicht so an! – Geschichte und Therapie eines sexuellen Missbrauchs, Beltz Verlag. (Nur noch beim Verfasser erhältlich.)
Erlebnisgedächtnisgedächtnis und Posttraumatische Störungen – Begleitetes Wiedererleben als Therapie, Pfeiffer Verlag bei Klett-Cotta ISBN 3-608-89654-6

Traumahilfe e.V.

Diese Ausbildung zum/r „BegleiterIn mit der Methode des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens (BSW) nach S. Petry“ wird nach den Richtlinien des Vereins Traumahilfe e. V. in Zusammenarbeit mit dem Weiterbildungsinstitut Wege und Wandlungen unter der Leitung von Renate Gränzer durchgeführt.          

Die Weiterbildung zum/zur „BegleiterIn mit der Methode des Begleiteten Systematischen Wiedererlebens (BSW) nach S. Petry“ wird vom Verein Traumahilfe e.V. geregelt, überwacht und zertifiziert.

Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und dient der Förderung von Hilfen für psychisch leidende Menschen nach Traumatisierungen. Dies geschieht vor allem durch Informieren über die Trauma-Auflösungs-Methode, der Ausbildung von BegleiterInnen in dieser Methode, sowie der Vermittlung von qualifizierten BegleiterInnen an Hilfesuchende.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte das Portal des Vereins Traumahilfe e.V. im Internet. Kontaktdaten des Vereins:

Traumahilfe e.V.       
Friedenstraße 12       
35578 Wetzlar
Tel: 06441 - 444 27 32

www.traumahilfe-ev.de       

 
 * BSW  = Begleitetes Systematisches Wiedererleben
 * DGSv = Deutsche Gesellschaft für Supervision
 * GFKT = Gesellschaft für Klientenzentrierung und Traumapsychologie


© Renate Gränzer 2008 - 2025